Annelies Voordendag erhält L’Oréal-UNESCO-Preis
Annelies Voordendag, Postdoktorandin am Departement Bau, Umwelt und Geomatik der ETH Zürich, geh?rt 2025 zu den vier Preistr?gerinnen des Programms ?Swiss L’Oréal – UNESCO For Women in Science?. Es ehrt herausragende Wissenschaftlerinnen für ihre Beitr?ge zu Forschung und Gesellschaft.
 
			Annelies Voordendag erh?lt den Preis für die Entwicklung eines neuen Verfahrens zur Gletscherbeobachtung. Dabei kombiniert sie innovative geod?tische Methoden mit glaziologischer Feldforschung, um die Bewegungen und das Abschmelzen der weissen Riesen im Laufe der Zeit genauestens zu beobachten. In ihrer Arbeit verwendet die Wissenschaftlerin eigens entwickelte reflektierende Markierungen – sogenannte ?Ice Lollipops? –, die über ein terrestrisches Langstrecken-Laserscanning-System detektiert werden und den Extrembedingungen in alpinem Gel?nde standhalten.
Mithilfe des hochpr?zisen ?berwachungstools k?nnen Forschende zudem die Massenbilanz von Gletschern erstellen – also nachvollziehen, wie viel mit der Zeit an Eis hinzukommt oder abschmilzt. Unter Federführung von Prof. Andreas Wieser, der die Gruppe ?Geosensorik und Ingenieurgeod?sie? leitet, überwacht Voordendag die Massenbilanz datengestützt mit hoher zeitlicher Aufl?sung, ohne st?ndig auf den Berg zu müssen. ?Durch die Kombination von pr?zisen Messinstrumenten und Fachwissen k?nnen wir die Reaktion von Gletschern auf den Klimawandel besser nachvollziehen?, erkl?rt die Preistr?gerin.
Ihr System wurde erstmals mit einem ?Ice Lollipops? am Hintereisferner in den ?tztaler Alpen erprobt, wo sie ein permanentes terrestrisches Laserscanning-System installierte, das automatisiert Langzeitdaten erfasst. Der mit 25,000 CHF dotierte L'Oréal-UNESCO-Preis erm?glicht ihr neue Feldprojekte mit einem neuen Netz an Ice Lollipops.
 
			Neben ihrer Forschungsarbeit engagiert sich Voordendag für Geschlechtergleichstellung in den MINT-F?chern. Die langj?hrige Mentorin von Girls on Ice Austria ermutigt junge Frauen, sich der Wissenschaft durch Praxiserfahrungen im Feld zu n?hern. ?Ich stamme von einem kleinen Bauernhof in den Niederlanden und bin daher der beste Beleg, dass jeder in die Forschung gehen kann?, sagt die Postdoktorandin.
Für Schnee und Berge begann sie sich im Skiurlaub mit der Familie zu interessieren, was sie sowohl pers?nlich als auch beruflich pr?gen sollte. Seit über 13 Jahren verbringt sie ihre Auszeiten von der Wissenschaftswelt als Ski- und Snowboardlehrerin – und hat damit Fertigkeiten von unsch?tzbarem Wert für ihre Arbeit im Gep?ck. Sie lacht: ?Oft sagt man mir: ?Für eine Niederl?nderin f?hrst du echt gut Ski.??
Annelies Voordendag
Annelies Voordendag hat Abschlüsse in Angewandten Geowissenschaften sowie in Wissenschaftskommunikation und -didaktik von der TU Delft und promovierte in Atmosph?renwissenschaften an der Universit?t Innsbruck. Seit 2023 ist sie Postdoktorandin an der ETH Zürich, wo sie zur Entwicklung geod?tischer Methoden für die Umweltbeobachtung beitr?gt. Im Jahr 2024 wurde sie mit dem CCCA-Nachwuchspreis für ihre Arbeit Glacier Loss Day ausgezeichnet – einem Projekt, das auf das Abschmelzen der Gletscher aufmerksam macht.