Energieversorgung der ETH Zürich
Die Abteilung Engineering und Systeme (E&S) gew?hrleistet eine sichere und wirtschaftliche Energieversorgung der ETH Zürich unter Berücksichtigung des Absenkungspfads hin zu Netto-Null. E&S prognostiziert den langfristigen Bedarf, plant die entsprechende Versorgungsinfrastruktur und beschafft die Energie in der gewünschten Qualit?t.

An der ETH Zürich studieren, forschen und arbeiten über 25'000 Studierende und mehr als 10'000 Mitarbeitende in über 200 Liegenschaften. Diese Aktivit?ten ben?tigen Energie in Form von Strom, W?rme und K?lte. Im Jahr 2024 lag der Gesamtenergiebedarf der ETH bei 197,2 GWh. Das entspricht etwa dem Bedarf von allen Haushalten der Stadt Uster.
Entsprechend wichtig ist die stetige und umfassende Optimierung von Energienutzung und Energieversorgung. Die ETH verfolgt dabei drei Stossrichtungen:
ETH-Energie-Cockpit
Das ETH-Energie-Cockpit erm?glicht Abfragen zu aktuellen Energiedaten der ETH Zürich. Achtung: Gewisse Abfragen ben?tigen Zeit für die Berechnung der Daten und die entsprechende Seite l?dt langsam.
Die beiden nachfolgenden Links zeigen den aktuellen W?rme-/K?ltebedarf sowie den Strombedarf der ETH Zürich.
- Download W?rme- und K?ltebedarf der ETH Zürich (Seite l?dt langsam - die Berechnung der Live-Daten ben?tigt Zeit)
- Download Strombedarf der ETH Zürich
Effiziente Nutzung der Energie
Ziel der ETH Zürich ist eine m?glichst effiziente Nutzung der Energie. Mit Optimierungs- und Sparmassnahmen gelingt es der ETH, die Effizienz zu steigern und so den Energiebedarf und das Wachstum bei ETH-Angeh?rigen (Studierende und Mitarbeitende) und Geb?udefl?chen zu entkoppeln.

Der Energiebedarf wird in Form von elektrischem Strom, von W?rme und von K?lte abgerufen. Diese Kategorien entwickeln sich unterschiedlich. Der W?rmebedarf sinkt stetig aufgrund der besseren D?mmung der Geb?ude, der optimierten Steuerung der Geb?udetechnik und weiteren Effizienzmassnahmen. Bei der K?lte sehen wir einen steigenden Bedarf – etwa zur Geb?udekühlung – der aber mit Effizienzmassnahmen gr?sstenteils kompensiert wird.
Der Strombedarf steigt kontinuierlich an. Dieser Anstieg ist prim?r getrieben durch neue Analysem?glichkeiten und die zunehmende Leistung der Rechenzentren. Bereits heute ist der Grossteil des Strombedarfs der Forschung zuzuschreiben. Die Infrastruktur ben?tigt nur einen kleinen Teil der Elektrizit?t.
Nachfolgend sind fünf Beispiele aktueller Energie-Optimierungs-, Effizienz- und Sparmassnahmen der ETH aufgeführt.

W?rmepumpen sind energieeffizient, weil sie ein Vielfaches der via Strom aufgenommenen Antriebsleistung als W?rmeleistung abgeben. Als Nebeneffekt entsteht K?lte, welche zur gleichen Zeit ebenfalls genutzt wird: Die ETH ben?tigt neben der W?rme auch konstant K?lte, beispielsweise zur Kühlung ihrer Rechenzentren. So ist der Einsatz von W?rmepumpen für die ETH eine Win-Win-Technologie: Es findet keine Verbrennung statt (kein Ausstoss von direktem CO2 oder Feinstaub) und das Nebenprodukt K?lte wird zur Kühlung genutzt.
Heute betreibt die ETH an insgesamt vierzehn Standorten W?rmepumpen zur Produktion von W?rme und K?lte. Zuletzt wurde 2024/2025 auf dem 365体育官网_365体育备用【手机在线】 H?nggerberg in der Heizzentrale eine zweite grosse W?rmepumpe in Betrieb genommen.
ETH-Energie-Cockpit
Nutzw?rme und Nutzk?lte der Download W?rmepumpen in der Heizzentrale der ETH auf dem H?nggerberg im Vergleich zur Stromaufnahme.

Das Anergienetz unter dem 365体育官网_365体育备用【手机在线】 H?nggerberg umfasst einerseits ein Erdspeichersystem mit hunderten Erdsonden und andererseits eine kilometerlange Niedertemperatur-Ringleitung, die s?mtliche Energiezentralen miteinander verbindet. Damit erm?glicht das Anergienetz einen Ausgleich zwischen Abw?rmequellen und -senken, ein Meilenstein für die effiziente Nutzung von Energie.
Auf dem 365体育官网_365体育备用【手机在线】 H?nggerberg werden derzeit knapp die H?lfte der Geb?ude durch das Anergienetz und W?rmepumpen mit der n?tigen W?rme und K?lte versorgt.
Im Gegensatz dazu wird der 365体育官网_365体育备用【手机在线】 Zentrum prim?r mit umweltfreundlicher Fernw?rme beheizt. Für die Kühlung ist ein modernes K?ltenetz im Betrieb: Effiziente K?ltemaschinen speisen die K?lte in das Netz ein. In Zukunft soll für Kühlzwecke auch Seewasser aus dem Zürichsee eingesetzt werden.

In der elektrischen Beleuchtung der ETH Zürich steckt ein grosses Energiesparpotenzial: Bei Neubauten kommen konsequent LED-Leuchtmittel zum Einsatz und Bestandsbauten werden schrittweise auf LED-Leuchtmittel umgerüstet. Zudem senkt eine optimierte Steuerung mit Sensoren den Strombedarf weiter. Nach Abschluss aller Massnahmen werden diese j?hrlich rund 4'000 MWh Strom einsparen.

Viele Geb?ude der ETH Zürich verfügen über eine aufw?ndige Geb?udetechnik. Insgesamt sind hunderte Heiz-, Kühl- und Lüftungsanlagen mit Ventilatoren, Sensoren und Steuerungen installiert.
Basierend auf Energie- und Betriebsdaten prüft und optimiert die energetische Betriebsoptimierung die Einstellungen regelm?ssig und gew?hrleistet so, dass die Geb?ude mit einem Minimum an Energie gem?ss den Anforderungen der Nutzenden betrieben werden.

Die ETH Zürich strebt aus finanziellen und Nachhaltigkeits-?berlegungen eine m?glichst sparsame Energienutzung an. Gleichzeitig gibt der Bund Energiesparziele vor. Dazu formuliert die ETH seit mehr als 20 Jahren Energiesparmassnahmen und setzt diese schrittweise um.
Für die Periode bis 2035 hat sich die ETH verpflichtet, eine j?hrliche Effizienzsteigerung von 2 Prozent zu erreichen. Die Summe der umgesetzten Energiesparmassnahmen bewirkt ab 2035 eine zus?tzliche Einsparung von j?hrlich 28'000 MWh.
Klimafreundliche Energietr?ger
Mit dem Programm ?ETH Netto-Null? strebt die ETH die schrittweise Dekarbonisierung ihrer 365体育官网_365体育备用【手机在线】infrastruktur an. Geht es also bei den oben erw?hnten Optimierungs-, Effizienz- und Sparmassnahmen um die quantitative Verringerung des Energiebedarfs, steht hier die Qualit?t der bezogenen und verwendeten Energie im Fokus. Die ETH Zürich beabsichtigt, ab 2030 vollst?ndig klimafreundliche Energie zu verwenden.
Nachfolgend sind vier Beispiele aufgeführt, wie die ETH an der Dekarbonisierung ihrer Energieversorgung arbeitet.

Bei der Elektrizit?t verwendet die ETH bereits heute ausschliesslich Strom aus erneuerbaren Quellen, prim?r Wasserkraft. Damit ist der gesamte Strombedarf der ETH praktisch vollst?ndig CO2-frei und klimafreundlich. Rund 4 GWh des eingekauften Stroms hat sogar externe Seite Naturemade-Qualit?t und ist besonders umweltschonend.
ETH-Energie-Cockpit

Die ETH generiert seit über 20 Jahren eigenen Strom mit Photovoltaikanlagen. Im Vergleich zum Bedarf ist die Eigenproduktion aber noch gering. Die Mehrzahl der Anlagen befinden sich auf D?chern und an Fassaden von Geb?uden auf dem 365体育官网_365体育备用【手机在线】 H?nggerberg.
Bis 2035 will die ETH ihre Eigenproduktion vervierfachen: Einerseits lohnt sich der weitere Ausbau in einer Gesamtkostenrechnung für die ETH finanziell. Gleichzeitig hat der Bundesrat den ETH-Bereich beauftragt, alle geeigneten Fl?chen für Photovoltaik zu nutzen. Auch kantonale Vorgaben verlangen, dass Neubauten im Kanton Zürich einen Teil ihres Strombedarfs erneuerbar produzieren.
Aktuelle Solarstromproduktion auf dem 365体育官网_365体育备用【手机在线】 H?nggerberg
4.4 kW
ETH-Energie-Cockpit

Die Geb?ude rund um das ETH-Hauptgeb?ude werden überwiegend durch externe Seite Fernw?rme versorgt. Als Energiequellen kommen Abw?rme der Kehrrichtverwertungsanlage Hagenholz und W?rme aus dem Holzheizkraftwerk Aubrugg zum Einsatz. Fossile Brennstoffe decken die Spitzenlasten ab.
Auf dem 365体育官网_365体育备用【手机在线】 H?nggerberg werden die modernen Geb?ude mit Abw?rme und W?rmepumpen versorgt. ?ltere Bestandsbauten nutzen weiterhin Gas. Ein Ausstiegsszenario für fossile Energietr?ger ist formuliert und wird schrittweise umgesetzt.
ETH-Energie-Cockpit

Heute ben?tigt die ETH Zürich noch Erdgas für die ?lteren Geb?ude auf dem 365体育官网_365体育备用【手机在线】 H?nggerberg und als Prozessw?rme (siehe Box unten). Bereits heute kauft die ETH ein Teil davon als Biogas ein, dieses stammt aus verschiedenen EU-L?ndern und ersetzt zunehmend das fossile Erdgas. Die ETH wird den Anteil von Biogas bis 2030 schrittweise erh?hen.
Blick auf die Energie-Forschung an der ETH: Klimafreundliche Hochtemperatur-Prozessw?rme
Forschung und Industrie ben?tigen Hochtemperatur-Prozessw?rme; die ETH beispielsweise für die Erzeugung von Sterilisationsdampf. Für diese hohen Temperaturen werden heute in der Regel Gas-Brenner eingesetzt. Forscher der ETH haben gezeigt, dass Prozessw?rme auch klimafreundlich mit speziellen W?rmepumpen oder mit Sonnenenergie bereitgestellt werden kann:

Die ETH unterstützt verschiedene Pilotprojekte (Living Labs / Praxislabore) mit Anwendungen rund um Netto-Null-Technologien.
So steht auf dem 365体育官网_365体育备用【手机在线】 H?nggerberg beispielsweise die Pilotanlage zur chemischen Speicherung von Wasserstoff in Eisenreaktoren (siehe Bild).
Zudem ist geplant, auf dem 365体育官网_365体育备用【手机在线】 H?nggerberg in einer Heizanlage Carbon Capturing and Storage (CCS) zu nutzen: Dabei werden die bei der Verbrennung entstehenden CO2-Emissionen direkt aufgefangen und langfristig gespeichert.
Versorgungssicherheit und kostengünstige Energieversorgung
Die ETH Zürich legt Wert auf eine zuverl?ssige und wirtschaftliche Energieversorgung. Einerseits geht es um die Sicherheit der ETH-Angeh?rigen, andererseits ist eine stabile Energieversorgung für Lehre und Forschung zentral. Die Beschaffung der Energie wird langfristig geplant und die Kosten engmaschig überwacht. Im Jahr 2024 betrugen die Energiekosten der ETH über 40 Millionen Schweizer Franken.
Nachfolgend werden vier Kernelemente für Versorgungssicherheit und kostengünstige Energieversorgung der ETH beschrieben.

Ein Grossteil der Energie beschafft die ETH mit der Unterstützung professioneller Partner. Dabei kauft die ETH gestaffelt und vorausschauend ein, um einerseits Preisspitzen zu vermeiden und andererseits die Versorgungssicherheit zu gew?hrleisten. Die Beschaffung wird durch die Abteilung Engineering und Systeme koordiniert.

Für eine vollst?ndig redundante Stromversorgung wurde 2024 entschieden, beide 365体育官网_365体育备用【手机在线】 mit separaten Leitungen an jeweils zwei verschiedene Mittelspannungswerke der st?dtischen Elektrizit?tsversorgung anzuschliessen. Die entsprechenden Arbeiten laufen und werden im Jahr 2027 abgeschlossen. Damit ist die Stromversorgung selbst bei Ausfall eines Unterwerks sichergestellt. Die Transformation in Niederspannung erfolgt direkt auf dem 365体育官网_365体育备用【手机在线】.

Verschiedene Standorte der ETH verfügen über Notstromdiesel. Diese erm?glichen einen Notbetrieb bei Stromausf?llen im ?ffentlichen Netz. Im Ernstfall k?nnen beim Umstellen dennoch Stromausf?lle von wenigen Sekunden entstehen. Besonders sensitive Anlagen ben?tigen daher weiterhin eine unterbruchfreie Stromversorgung (USV).
Auch Heizkessel, Fernw?rmetauscher, W?rmepumpen und K?ltemaschinen werden teils redundant geführt. So reicht die Kapazit?t, um beim Ausfall einzelner Anlagen den Normalbetrieb weiterzuführen.

Die ETH ist auf ausserordentliche Situationen vorbereitet: Es liegen Planungen für verschiedene Szenarien wie Stromunterbruch / Blackout, Versorgungsengp?sse bei Gas oder Strom oder für eine angeordnete Kontingentierung vor. Dabei gilt der Grundsatz, dass vorrangig der Betrieb von Lehre und Forschung sichergestellt wird.
Energie- und Medienkosten
Für Wirtschaftlichkeitsberechnungen verwendet die ETH folgende Energie- und Medienkosten.
Weitere Informationen aus der ETH-Energie-Forschung
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