Neurodiversität & kognitive Aspekte
Erfahren Sie, wie Menschen mit neurodiversen Bedürfnissen von digitaler Zug?nglichkeit profitieren k?nnen
Der Begriff Neurodiversit?t bezieht sich auf die natürlichen Unterschiede im menschlichen Gehirn und Nervensystem, einschlie?lich der Unterschiede in der Art und Weise, wie Menschen Informationen verarbeiten und mit ihrer Umwelt interagieren. Dieses Konzept hat in den letzten Jahren gro?e Aufmerksamkeit erlangt, insbesondere im Hochschulbereich, da immer mehr Menschen, die sich als neurodivergent bezeichnen, Zugang zu akademischen M?glichkeiten und Unterstützung suchen.
Typische Ausdrucksformen der Neurodiversit?t bei Studierenden umfassen Diagnosen wie Autismus-Spektrum-St?rung (ASS), Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivit?tsst?rung (ADHS), Dyslexie, Dyskalkulie und andere Unterschiede beim Lernen, welche sich auf ihre akademischen Leistungen und die allgemeine Lernerfahrung auswirken k?nnen.
Web Accessibility Initiative (WAI) des W3C
Das World Wide Web Consortium (W3C) konzentriert sich seit Jahren zunehmend auf kognitive Aspekte der digitalen Barrierefreiheit. Zu diesem Zweck wurden verschiedene Arbeitsgruppen einberufen, und einzelne Empfehlungen wurden bereits in die WCAG 2 aufgenommen.
- externe Seite Cognitive Accessibility at W3C
- externe Seite Cognitive Accessibility Guidance (Supplemental Guidance to WCAG 2)
- externe Seite Coga-Usable Working Group
Universal Design
Zug?ngliche Lernmaterialien im Sinne des externe Seite Universal Designs, wie sie an der ETH angestrebt werden, helfen aufgrund ihrer flexiblen Anwendungsm?glichkeiten auch Menschen mit Neurodivergenzen. Sie lassen sich in Lautsprache ausgeben, in alternativen Schriftarten oder mit gr?sseren Zeilenabst?nden ausgeben.
Universal Design for Learning (UDL)
Universal Design for Learning geht dabei noch viel weiter:
Für neurodiverse Schüler k?nnen zug?ngliche Lernmaterialien alternative Formate umfassen, wie z. B. Audioaufnahmen oder digitale Text-to-Speech-Optionen, die Personen helfen k?nnen, welche Schwierigkeiten beim Lesen oder Verarbeiten von schriftlichen Texten haben. UDL-Prinzipien k?nnen auch auf die Unterrichtsgestaltung angewandt werden, wie z. B. die Bereitstellung mehrerer Unterrichtsformen, die Erm?glichung flexibler Bewertungen und die Bereitstellung von M?glichkeiten zur Selbstregulierung und zum Engagement.
UDL-Prinzipien
CAST (2018). Universal Design for Learning Guidelines version 2.2. Retrieved from externe Seite http://udlguidelines.cast.org
- Verschiedene M?glichkeiten anbieten, sich zu beteiligen
(multiple means of Engagement) - Lerninhalte auf verschiedene Arten (multimodal) anbieten
(multiple means of Representation) - Verschiedene M?glichkeiten anbieten, das Gelernte anzuwenden
(multiple means of Action and Expression)
Soziale und zwischenmenschliche Aspekte
In diesem Zusammenhang geht es bei der Neurodiversit?t in der Hochschulbildung nicht nur darum, Studierenden mit unterschiedlichen Bedürfnissen entgegenzukommen, sondern auch darum, eine vielf?ltigere und integrative Lerngemeinschaft zu schaffen, von der alle Studierenden profitieren.
Aspekte der Neurodiversit?t betreffen oft weniger die Zug?nglichkeit von Lehrmitteln, als vielmehr die sozialen und zwischenmenschlichen Aspekte des Zusammenlebens im Studienalltag und das Bewusstseins und Verst?ndnis für Neurodiversit?t bei Lehrkr?ften, Mitarbeitern und Studierenden. Durch die F?rderung eines integrativen und einladenden Lernumfelds k?nnen Universit?ten und Hochschulen neurodiversen Studierenden helfen, sich in ihrem akademischen Streben wertgesch?tzt und unterstützt zu fühlen.
Wichtige weiterführende Ressourcen
- CAST.org - About UDL (EN): externe Seite About Universal Design for Learning
- CAST UDL Guidelines (EN): externe Seite https://udlguidelines.cast.org/
- Informationsplattform Autismus.ch: externe Seite https://www.autismus.ch/informationsplattform/autismus.html
- Universit?t Fribourg: externe Seite Autism & uni (Deutsche Seite in Erarbeitung)