Venedig Biennale: Goldener Löwe für klimaresiliente Architektur

Pavillon des K?nigreichs Bahrain

Der Beitrag externe Seite ?Heatwave? des Bahrain-Pavillons ist ein architektonischer Prototyp f¨¹r klimaresiliente ?ffentliche R?ume und entwickelt Mittel und Wege, um extreme Hitze effizient zu mildern. Die modulare Struktur orientiert sich an traditionellen bahrainischen K¨¹hlprinzipien wie Windt¨¹rmen und Innenh?fen, wurde jedoch mithilfe moderner Technologien neu interpretiert. Eine zentrale St¨¹tze tr?gt ein freitragendes Dach, das durch passive Bel¨¹ftung und Verschattung ein angenehmes Mikroklima erzeugt ¨C ganz ohne externe Energiezufuhr.

Prof. Alexander Puzrin vom Institut f¨¹r Geotechnik an der ETH Z¨¹rich war federf¨¹hrend f¨¹r das thermomechanische Konzept verantwortlich. Gemeinsam mit dem Architekten Andrea Faraguna und dem Bauingenieur Mario Monotti entwickelte er ein aerodynamisches System, das heisse Luftstr?me in einen tiefen geothermischen Brunnen und einen hohen Solarkamin ableitet und k¨¹hlende Zonen schafft ¨C ein wegweisender Beitrag zur neuartigen Thermalarchitektur.

externe Seite Die Jury der Biennale wertet Heatwave als ?viable proposal for extreme heat conditions? und lobte die ¨¹berzeugende Verbindung von technischer Innovation und Nachhaltigkeit. Da Hitzewellen weltweit zunehmen, sei eine solche Architektur aktueller denn je, so die Jury anl?sslich der Verleihung des Goldenen L?wen.

Future Cities Laboratory Global

FCL Global pr?sentiert zwei Beitr?ge auf der Biennale: ?externe Seite Perspectives? und ?externe Seite Designing resilient blue-green infrastructures in the peri-urban landscape of Antananarivo, Madagascar?. Die Installation untersucht verschiedene st?dtische Kontexte und zeigt, wie der Einsatz digitaler Technologien die Entwicklung urbaner Szenarien unterst¨¹tzen kann, um die Resilienz von Siedlungssystemen zu st?rken und sie sinnvoll an Umweltver?nderungen anzupassen. Basierend auf den Daten und Methoden von FCL Global werden die Ergebnisse durch Kartierungen und Projektionen zum Leben erweckt. Kurze und pr?gnante Videos veranschaulichen die Arbeit der Forschenden und geben einen Einblick in die bei FCL Global entwickelten Werkzeuge. Eine externe Seite Sonderausgabe des Magazins TEC 21 bietet vertiefende Einblicke in das Thema.

Vegetal, Animal, Mineral, Other (VAMO)

externe Seite VAMO ist eine experimentelle Struktur, die vollst?ndig aus nachwachsenden und recycelten Materialien besteht. Hanfseile und Holzringe bilden ein glockenf?rmiges Tragsystem, umh¨¹llt von Paneelen aus organischen Reststoffen wie Kaffeesatz, Kokosnussschalen oder Lederfasern. Die Installation ist vollst?ndig r¨¹ckbaubar, transportabel und biologisch abbaubar ¨C ohne Metaln?gel oder synthetische Bindemittel ¨C und veranschaulicht eindrucksvoll die Vision einer kreislaufbasierten, regenerativen Architektur.

VAMO wurde von der D-BAUG Forschungsgruppe f¨¹r Circular Engineering for Architecture, dem MIT und Anku.ch realisiert und wird nach der Biennale in die Schweiz zur¨¹ckgef¨¹hrt und vor Ort erneut genutzt.

Insieme

externe Seite Insieme ist eine Struktur aus wiederverwendeten Ziegelsteinen, die beim R¨¹ckbau eines Geb?udes geborgen wurden. Mithilfe digitaler Werkzeuge verbindet das Projekt traditionelle zirkul?re Bauweisen mit kreativer Wiederverwendung. Zerbrochene Ziegel, urspr¨¹nglich f¨¹r die Deponie bestimmt, wurden mit einem 3D-gedruckten Material aus Bauschutt repariert. Heute stehen sie als ornamentale Elemente im Mittelpunkt ¨C entworfen in einem partizipativen Prozess. Digitale Materialp?sse machen die Herkunft jedes Bauteils nachvollziehbar und zeigen dessen Potenzial f¨¹r zuk¨¹nftige Nutzung. Insieme vereint Vergangenheit und Zukunft durch Technologie und Wiederverwendung. [Download Pressemappe (PDF, 365 KB)]

Geological Microbial Formations 

Im Projekt externe Seite ?Geological Microbial Formations? entstehen architektonische Formen nicht durch herk?mmlichen Bau, sondern durch biologisches Wachstum. Ein Roboterarm schichtet recyceltes Material wie Sand oder S?gemehl, das mithilfe von Mikroorganismen verfestigt wird. Dieser Prozess orientiert sich an Stromatolithen ¨C nat¨¹rlichen, schichtweise gewachsenen Gesteinsformationen ¨C und er?ffnet Perspektiven f¨¹r ein regeneratives Bauen, das nicht auf Rohstoffabbau, sondern auf kultiviertes Materialwachstum setzt.

Das Projekt ist das Ergebnis einer interdisziplin?ren Kooperation mit Beteiligung der D-BAUG Forschungsgruppe f¨¹r Holzbasierte Materialien. [Download Pressemappe (PDF, 85 KB)]