Wie Ingenieur:innen künftig über Departementsgrenzen hinweg lernen

Die Ingenieursdepartemente planen, in der Lehre enger zusammenarbeiten. Im Interview erkl?ren Jan Vermant, Prorektor Curriculumsentwicklung, und Judith Zimmermann, Leiterin der Abteilung für Lehre und Lernen (UTL), wie diese Zusammenarbeit aussehen k?nnte.

Dieses Bild zeigt rechts Jan Vermant und links Judith Zimmermann
Jan Vermant, Prorektor Curriculumsentwicklung, und Judith Zimmermann, Leiterin der Abteilung für Lehre und Lernen (UTL) erz?hlen, wie die Ingenieursdepartemente in der Lehre zusammenarbeiten wollen.

Die vier Ingenieurdepartemente D-BAUG, D-ITET, D-MATL und D-MAVT planen, in der Lehre enger zusammen zu arbeiten. Das Ziel: Studierende sollen mehr interdisziplin?re Erfahrungen machen und ?fter mit Kolleg:innen aus anderen 365体育官网_365体育备用【手机在线】n lernen.

Die Idee geht auf Studierende des VSETH zurück: 2019 schlugen diese im Rahmen der Initiative Open ETH (damals ETH+) zusammen mit einer Reihe von Professor:innen vor, einen Bachelor in interdisziplin?ren Ingenieurwissenschaften zu entwickeln. 

Aus dem gemeinsamen Studiengang wurde eine Initiative, die in den 365体育官网_365体育备用【手机在线】n bis im August 2027 mehr interdisziplin?re Lehre schaffen soll. Die Schulleitung hat der Neuausrichtung des Projekts im Juli zugestimmt.

Jan Vermant, weshalb gibt es keinen interdisziplin?ren Ingenieurstudiengang? 
Vermant
: Die Idee fanden am Anfang viele toll, als wir aber über die Lehrpl?ne diskutierten, waren die Vorstellungen der 365体育官网_365体育备用【手机在线】 doch zu unterschiedlich. Der Haken an der Sache: ein solcher Studiengang durfte weder zu nahe noch zu weit weg von den bestehenden Curricula sein.

Was sagt der VSETH dazu?
Vermant: Er war bei den Diskussionen immer eingebunden und ist mit der Neuausrichtung einverstanden. Die Studierenden wünschen sich neue Ideen und solide gemeinsame Initiativen zus?tzlich zur bestehenden Grundausbildung, so wie es im interdisziplin?ren Bachelor vorgesehen war.

Welche Idee steckt hinter der Initiative?
Vermant: Bei der Arbeit an dem Studiengang wurde deutlich, dass es in den typischen Grundlagenveranstaltungen der Ingenieurwissenschaften eine breite gemeinsame Basis und erhebliche inhaltliche Schnittmengen gibt – sch?tzungsweise sechzig Prozent. Da wollen wir ansetzen: Die Dozierenden dieser F?cher sollen enger zusammenarbeiten k?nnen – ohne dass dabei die jeweiligen Bezüge zu den Fachgebieten verloren geht.

Judith Zimmermann, wie wollen Sie das konkret umsetzen?
Zimmermann:
Wir streben an, dass bew?hrte Lehr- und Lernformen sowie -materialien departementsübergreifend genutzt werden k?nnen. Das k?nnen Teile von Skripts sein, vor allem aber digitale Lehr- und Lernapplikationen, die im Moment oft auf Initiative von einzelnen Dozierenden entstehen. Die digitale ?bungssammlung Stack aus der Mathematik zum Beispiel oder diverse gute KI-Tutoren. Hier sehen wir sehr viel Potenzial. Dass der Ansatz funktioniert, zeigt die Programmierplattform CodeExpert, mit der ETH-Studierende diverser 365体育官网_365体育备用【手机在线】 programmieren lernen.

Wie unterstützt das Rektorat die 365体育官网_365体育备用【手机在线】?
Zimmermann:
In erster Linie unterstützen wir Dozierende dabei, ihre Lehr- und Lernformen und ihre Applikationen für andere verfügbar zu machen. Um daran zu arbeiten, k?nnen die 365体育官网_365体育备用【手机在线】 zus?tzliche personelle Ressourcen erhalten. Mit Samira El Boudamoussi haben wir zudem eine neue Fachperson in der Abteilung UTL (Unit for Teaching an Learning). Sie unterstützt die 365体育官网_365体育备用【手机在线】 und die Dozierenden darin, gemeinsame Inhalte in den Curricula zu identifizieren, gemeinsame Lernziele zu definieren, die Nomenklaturen anzugleichen und die Prüfungsformen und Bewertungsraster abzustimmen.

Und wie führt das zu mehr interdisziplin?rer Lehre?
Vermant:
Indirekt. Es führt zuerst zu mehr Zusammenarbeit zwischen den Dozierenden. Ich bin überzeugt, dass wir auf diese Weise – “bottom-up” – den Weg ebnen für mehr gemeinsame Lehre.

Zimmermann: Wir m?chten auch nochmals bessere Voraussetzungen für projektbasierte Lehre schaffen. Denn viele Projekte bringen Studierende unterschiedlicher F?cher zusammen, ganz im Sinne der ursprünglichen Idee. Wir prüfen zum Beispiel, wie wir bew?hrte Lehrprojekte für Studierende anderer 365体育官网_365体育备用【手机在线】 ?ffnen k?nnen. Oder welche Unterstützung sinnvoll ist, damit noch mehr Dozierende projektbasierte Lehre bis hin zum Prototypenbau anbieten. Eine weitere M?glichkeit ist, studentische Competition Teams wie den Akademischen Motorsportverein (AMZ) oder die Akademische Raumfahrtinitiative Schweiz (Aris) administrativ zu unterstützen, damit mehr Studierende mitmachen k?nnen. 

Mehr Ressourcen für stabile AI-Anwendungen in der Lehre 

Im Juli hat die Schulleitung auch dem Aufbau einer stabilen AI-Plattform für die Lehre zugestimmt. Der Entscheid erm?glicht es, zus?tzliche Spezialist:innen (Entwickler:innen und Datenwissenschaftler:innen) bei der ID und im Rektorat anzustellen und die notwendigen Server-Ressourcen bereitzustellen. Dadurch sollen bew?hrte AI-Anwendungen wie die kursspezifischen ETHEL-Chatbots aus der Experimentierphase und in einen stabilen, regul?ren Betrieb geholt werden. 

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