Die Hochschulversammlungen im ETH-Rat vertreten: Jetzt bewerben
Im Sinne der Mitwirkung dürfen die Hochschulversammlungen von ETH Zürich und EPFL eine?gemeinsame?Vertretung?in den ETH-Rat?entsenden.?Kristin Becker van?Slooten?gibt das Amt Ende kommenden Jahres ab. Worauf es?bei dieser Stelle?ankommt, sagt sie im Interview.???
Seit 2004 nimmt eine Vertreterin oder ein Vertreter der Hochschulversammlungen (HV) der beiden Eidgen?ssischen Technischen Hochschulen als stimmberechtigtes Mitglied Einsitz im ETH-Rat.
Kristin Becker van Slooten war die erste Vertreterin, die von den beiden HV in den ETH-Rat gew?hlt wurde. Sie leitete damals die Forschungsgruppe Experimentelle ?kotoxikologie an der EPFL. Auf sie folgte 2006 Markus Stauffacher, Dozent am Institut für Nutztierwissenschaften der ETH Zürich. Seine Nachfolge trat 2017 die Vorg?ngerin an.
Kristin Becker van Slooten, die von 2006 bis 2016 Referentin des Pr?sidenten und des Generalsekret?rs der EPFL war, ist seit ihrem erneuten Amtsantritt im ETH-Rat bei der Stelle für Gleichstellung t?tig. Im Hinblick auf ihre Pensionierung im Sommer 2027 tritt sie auf Ende 2026 aus dem ETH-Rat zurück. Zurzeit l?uft die Ausschreibung für eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger (zum Inserat).
Im Interview sagt Kristin Becker van Slooten, worauf es bei diesem Amt ankommt.
Kristin Becker van Slooten, wem würden Sie die Position als Delegierte im ETH-Rat empfehlen? Was muss jemand mitbringen?
Kristin Becker van Slooten: Zun?chst einmal Sprachkenntnisse: Deutsch, Franz?sisch und Englisch sind unerl?sslich. Die Sitzungen der Hochschulversammlungen finden an der ETH auf Deutsch, an der EPFL auf Franz?sisch statt. Und in den ETH-Ratssitzungen wird Englisch gesprochen. Ausserdem braucht es ein echtes Interesse an Mitwirkung. Eine Voraussetzung ist sicher, dass man die Institutionen gut kennt. Man muss vernetzt sein und sich auf dem politischen Parkett bewegen k?nnen.
Wie haben Sie die Funktion wahrgenommen?
Ich sehe mich in der Rolle als Facilitator, als eine Person, die Brücken baut. Brücken zwischen den Schulleitungen und Hochschulversammlungen, der ETH Zürich und der EPFL, aber auch innerhalb des ETH-Rats und mit dem Stab. Als Vertreterin aller Mitglieder der beiden ETH achte ich darauf, dass ihre Anliegen in die Diskussionen einfliessen. Wenn ich Positionen der Hochschulversammlungen im ETH-Rat vertrete, muss ich dafür einstehen – das erfordert manchmal auch Rückgrat.
Sie waren zwei Amtsperioden im ETH-Rat. Was hatte Sie motiviert, ein zweites Mal zu kandidieren?
Das zweite Mal kam die Initiative von aussen. Ich wurde ermutigt, mich erneut zu bewerben. Anfangs war ich skeptisch, weil ich damals im Generalsekretariat und im Pr?sidium der EPFL t?tig war. Ich dachte, die N?he zur Schulleitung k?nnte ein Nachteil sein. Ich habe mich dann trotzdem beworben – und wurde gew?hlt.
Jetzt für die Stelle bewerben
Wer Interesse hat, die Anliegen der beiden Hochschulversammlungen ab 2027 für mindestens vier Jahre im ETH-Rat zu vertreten, kann sich bis 15. Januar bewerben. Alle Informationen finden sich im Inserat.
Was war Ihr sch?nster Moment in dieser Funktion?
Es gibt einige. So richtig gut geht es mir, wenn ich das Gefühl habe, etwas bewirken zu k?nnen. Wenn meine Vorschl?ge umgesetzt werden oder ein Anliegen aus den Hochschulgruppen Geh?r findet. Das waren für mich die besten Momente.
Und die schwierigsten?
Etwas frustrierend ist für mich, wenn Dinge nicht vorw?rtsgehen. Oder wenn etwas komplett anders rauskommt, als man sich das wünscht. Ein Beispiel: Die Entscheidung des ETH-Rats, die Studiengebühren für internationale Studierende zu verdreifachen – das war kein guter Moment.
Sie vertreten die HV der ETH und der EPFL. Wie erleben Sie die Zusammenarbeit der beiden Hochschulen?
Ich denke, die beiden Schulen haben sich über die letzten Jahre sehr angen?hert, und zwar auf allen Ebenen. Früher spürte ich oft eine gewisse Konkurrenz bis hin zu Abneigung zwischen den Institutionen. Inzwischen arbeiten die Schulen viel enger zusammen. Die gute Stimmung an der strategischen Planungskonferenz, die Anfang Dezember mit 650 Teilnehmenden aus dem gesamten ETH-Bereich über die Bühne ging, war ein gutes Beispiel dafür.
Ende 2026 treten Sie zurück. Was raten Sie Ihrer Nachfolgerin oder Ihrem Nachfolger?
Wichtig ist am Anfang sicher, Vertrauen zu den ETH-Ratsmitgliedern und den Hochschulversammlungen aufzubauen. Im ETH-Rat war es für mich immer wichtig, mir bewusst zu sein, wen ich vertrete und das Wohl des gesamten ETH-Bereiches im Blick zu haben. Es ist diplomatisches Geschick gefragt. Zu fordernd auftreten oder versuchen, durch Schmeicheln etwas zu erreichen, funktioniert nicht.
Kurz erkl?rt
Der ETH-Rat ist das strategische Führungs- und Aufsichtsorgan der beiden Hochschulen sowie der vier Forschungsanstalten PSI, Empa, Eawag und WSL. Er umfasst einen Pr?sidenten und 10 Mitglieder, die alle vom Bundesrat gew?hlt werden. Weitere Informationen auf der externe Seite Website.
Die Hochschulversammlungen (HV) sind die gesetzlich verankerten Mitwirkungsorgane der beiden ETH. Sie setzen sich parit?tisch aus Mitgliedern der Dozierenden, des Mittelbaus, der Studierenden sowie des administrativen Personals zusammen. Weitere Informationen zur HV der ETH Zürich auf der Website.
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