Neue Warmwasser-Strategie senkt Energiebedarf und Betriebskosten
Die ETH Zürich wird in ihren Geb?uden die Warmwassernetze und die Anzahl Wasserentnahmestellen reduzieren. Dadurch sinken der Energiebedarf und die Betriebskosten. Die Wasserhygiene bleibt unver?ndert auf dem bereits heute hohen Niveau.
Diesen Herbst hat die ETH Zürich eine wichtige Weichenstellung rund um den Umgang mit Leitungswasser vorgenommen: Mit der Annahme der neuen Strategie für Warm- und Kaltwassersysteme adressiert die Hochschule die Herausforderungen in Bezug auf hohe Energiekosten, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit (Netto-Null-Ziele) sowie Wasserhygiene.
?Die konsequente Umsetzung der Strategie für Warm- und Kaltwassersysteme steigert die Energieeffizienz unserer Geb?ude und tr?gt langfristig zu unseren Netto-Null-Zielen bei.?Dario D’Ercole, Sektionsleiter Geb?udetechnik und Energie, Abteilung Engineering und Systeme
Das in der Strategie dargelegte Vorgehen zielt auf die L?sung zweier Problemstellungen ab: Erstens verursachen viele, aber wenig genutzte Wasserentnahmestellen stehendes Wasser und beeintr?chtigen somit die Wasserhygiene. Die Reduktion der Entnahmestellen und ein kleineres Leitungsnetz machen es einfacher und kostengünstiger, die Wasserhygiene auf dem bereits heute hohen Niveau nachhaltig zu gew?hrleisten. Insbesondere wird das Risiko von Legionellen massiv reduziert.
Zweitens haben weitl?ufige Warmwasser-Verteilnetze einen hohen Energiebedarf zur Folge, da das Trinkwarmwasser aus hygienischen Gründen permanent auf hoher Temperatur gehalten werden muss. Diese sogenannte Hochhaltung ist für rund 20 Prozent des Gesamtenergiebedarfs eines Geb?udes verantwortlich und entf?llt mit der neuen Strategie gr?sstenteils.
Dezentrale Warmwasseraufbereitung
Künftig werden Wasserentnahmestellen generell nur noch dort installiert, wo sie betrieblich notwendig sind, beispielsweise in Toiletten oder Teeküchen. Zentral gespiesene Warmwassernetze fallen in der Regel komplett weg. Warmwasser wird auch künftig bereitgestellt, jedoch ausschliesslich an den Standorten, an denen es gem?ss Normen und den nutzerspezifischen Prozessen erforderlich ist, etwa in Duschen oder barrierefreien Toilettenanlagen.
Dabei wird auf eine dezentrale Warmwasseraufbereitung, zum Beispiel mit Durchlauferhitzern, gesetzt. So lassen sich erhebliche Anteile der Leitungs- und Hochhaltungskosten einsparen. Duschen werden nach M?glichkeit innerhalb eines Geb?udebereichs zentralisiert und ihre Anzahl reduziert. Zudem werden gesetzliche Vorgaben umgesetzt, etwa indem Elektro-Warmwasserspeicher über 60 Liter (?Elektroboiler?) durch dezentrale L?sungen ersetzt werden.
?Die dezentrale Warmwasseraufbereitung mit Durchlauferhitzer ist energieeffizienter, reduziert Leitungsverluste und erfüllt unsere hohen Anforderungen an die Wasserhygiene.?Simon Wepfer, Sektionsleiter Service Geb?udemanagement, Abteilung Facility Services
Umsetzung im Rahmen von Sanierungsprojekten
Die neue Strategie für Warm- und Kaltwassersysteme wird in allen Neubauten umgesetzt. Auch viele laufende Bauprojekte berücksichtigen die Strategie. In bestehenden Geb?uden erfolgt die Umsetzung der Strategie schrittweise, jeweils im Zuge von Sanierungen, bei Ersatz oder im Rahmen des geplanten Unterhalts.
Zudem gelten die neuen Vorgaben für die Liegenschaften der ETH Zürich. Bei Mietliegenschaften wird die Versorgungsstrategie stets mit der Eigentümerschaft abgesprochen.
?In Bestandsbauten wird die Infrastruktur nur dann erneuert, wenn ohnehin eine Sanierung geplant oder erforderlich ist. Das neue Vorgehen für Warm- und Kaltwassersysteme kann dann direkt umgesetzt werden.?Catharina Weis, Projektleiterin, Abteilung Immobilien
Grosses Optimierungspotenzial
Gerade bei bestehenden Geb?uden zeigt sich ein grosses Optimierungspotenzial bei Energie und Finanzen, wenn neben den Investitionskosten einer zukünftigen Sanierung auch die Betriebskosten über die nachfolgende Lebensdauer von durchschnittlich 40 Jahren berücksichtigt werden (siehe Grafik).
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