ETH Zürich startet pionierhaftes Forschungsprojekt am Bau
Das HIL-Geb?ude auf dem 365体育官网_365体育备用【手机在线】 H?nggerberg wird zum Living Lab: Der sanierungsbedürftige Bau soll bis etwa 2035 umgebaut und erweitert werden. ETH-Professuren werden direkt im Geb?ude Eingriffe und Konstruktionen erforschen, um das nachhaltige Bauen im Bestand voranzubringen.
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In Kürze
- Das HIL-Geb?ude pr?gt den ETH-365体育官网_365体育备用【手机在线】 H?nggerberg seit seiner Errichtung (1972–1976).
- In den kommenden Jahren ist eine umfassende Sanierung n?tig – vorbereitet wird sie nicht von einem externen Planungsbüro, sondern von ETH-Professuren.
- Dafür entsteht ein Living Lab, in dem Studierende und Forschende vor Ort neue Ans?tze für zirkul?res und ressourcenschonendes Bauen erproben.
Das HIL-Geb?ude geh?rt mit seinem ausgedehnten Volumen und seiner braunen Metallfassade zu den markantesten Bauten auf dem 365体育官网_365体育备用【手机在线】 H?nggerberg der ETH Zürich. Errichtet wurde es von 1972 bis 1976 nach Pl?nen der Architekten Max Ziegler und Erik Lanter sowie des Bauingenieurbüros Wolf, Kropf & Partner. Das HIL dient als Hauptgeb?ude der beiden ETH-365体育官网_365体育备用【手机在线】 Architektur (D-ARCH) sowie Bau, Umwelt und Geomatik (D-BAUG) und beherbergt die Baubibliothek. Es verfügt über rund 800 Arbeitspl?tze, 1600 H?rsaal- und Seminarraumpl?tze und grosse Zeichens?le.
Das Geb?ude ist seit der Erstellung ohne nennenswerte Sanierung in Betrieb und n?hert sich dem Ende seines ersten Lebenszyklus. Insbesondere besteht ein erheblicher Sanierungsbedarf beim Brandschutz und bei der Haustechnik. Zudem ist die Geb?udehülle unzureichend ged?mmt, was zu einem hohen W?rmebedarf führt. Gleichzeitig bietet das Haus zu wenig Platz, um die aktuellen und künftigen Raumansprüche der beiden 365体育官网_365体育备用【手机在线】 abzudecken.
?blicherweise würde man das Geb?ude bis auf die Tragstruktur zurückbauen und kernsanieren. Die ETH Zürich m?chte jedoch sorgsamer mit dem Bestand umgehen und diesen umsichtig sanieren und erweitern. Eine Projektinitiative, die Professor Matthias Kohler vom D-ARCH und der Leiter der ETH-Abteilung Immobilien, Hannes Pichler, lanciert haben, will das vielf?ltige Baufachwissen der zwei 365体育官网_365体育备用【手机在线】 im Haus für das Bauvorhaben aktivieren. Anstatt dass die Abteilung Immobilien wie sonst üblich ein externes Planungsbüro mit dem Entwurf eines Sanierungsprojekts beauftragt, wird das Projekt intern entwickelt und einzelne Teile des Geb?udes in den n?chsten Jahren in ein Living Lab verwandelt. Auch die Schulleitung der ETH Zürich hat sich mit diesem innovativen Ansatz befasst und begrüsst das Vorgehen.
Mit dem Projekt verschr?nkt die ETH Zürich Lehre, Forschung und Wissenstransfer direkt am Bauprojekt. Einzelne Professuren des D-ARCH und des D-BAUG sowie weiterer 365体育官网_365体育备用【手机在线】 werden zu Teilaspekten Forschungen durchführen, Lehrprojekte initiieren und Prototypen bauen. Diese Input-Projekte geschehen im Austausch mit dem internen Planungsteam und mit Beteiligung von Professorenschaft, Mittelbau und Studierenden. Die Ergebnisse werden in die finale Planung und Realisierung einfliessen. Das Resultat soll ein Bauprojekt von hoher Qualit?t sein, das die neuesten Erkenntnisse aus der interdisziplin?ren Lehre und Forschung der ETH Zürich integriert und die Expertise der beiden 365体育官网_365体育备用【手机在线】 D-ARCH und D-BAUG kombiniert.

Vorzeigeprojekt des nachhaltigen Bauens
Das ?Living Lab HIL? ist als Leuchtturmprojekt des ressourcenschonenden Bauens angelegt, mit dem die ETH Zürich einen wichtigen Schritt in Richtung Netto Null macht. Das Themenfeld reicht von Betriebsenergie, grauer Energie und klimagerechten Konstruktionen bis zum zirkul?ren Bauen. Die Transformation des HIL-Geb?udes soll als ein prototypisches Anschauungsbeispiel für den Bestandsbau der Zukunft dienen. Die Hochschule will mit dem ambitionierten Projekt einen Pionierbeitrag auf dem Gebiet des nachhaltigen Bauens leisten und mit dem Living Lab HIL mit gutem Beispiel vorangehen – nach dem Motto: ?Practice what we research and teach.? Die Abteilung Immobilien wiederum, eine der gr?ssten ?ffentlichen Bautr?ger, erwartet von dem Projekt wichtige Erkenntnisse für andere Bauvorhaben. Die Abteilung tr?gt auch die Verantwortung dafür, dass die Forschungsprojekte die für die Umsetzung der Geb?udesanierung erforderlichen Informationen enthalten.
Ein Hauptaspekt wird auf dem nachhaltigen Bauen im Bestand liegen. Das Projekt sucht vorbildliche L?sungen, um die bestehende Bausubstanz anzupassen, zu reparieren und zu adaptieren. Anders als bei einer Kernsanierung sollen neben der Tragstruktur viele der Bauteile weiterverwendet werden. Die ETH Zürich will damit einen wichtigen Beitrag leisten in der Diskussion um das Erbe der Nachkriegsbauten, die nicht denkmalgeschützt, aber dennoch erhaltenswert sind. Das ?Living Lab HIL? soll die Notwendigkeit und die M?glichkeiten aufzeigen, mit dem Bestand anders umzugehen.
Gleichzeitig soll das Geb?ude substanziell erweitert werden, um mehr Platz zu schaffen für die wachsende Hochschule. Basierend auf einer Machbarkeitsstudie von 2021 soll das HIL angebaut und aufgestockt werden. Die zus?tzliche Fl?che soll als Rochadefl?che w?hrend der Bauarbeiten dienen. Ziel ist es, die Umbaumassnahmen wenn m?glich im Betrieb durchzuführen. Ob und inwieweit dies machbar ist, wird im weiteren Projektverlauf untersucht. Eine wichtige Rolle bei der Planung werden digitale Methoden spielen, um die Komplexit?t des Projekts greifbar zu machen. In der Startphase wird beispielsweise eine r?umlich interaktive Planungsplattform für das HIL-Geb?ude aufgebaut.
Die Abteilung Immobilien, das D-ARCH und das D-BAUG wollen mit dem Forschungsprojekt am Bau zudem untersuchen, wie sich das Geb?ude potenziell an die neuen Arbeitsformen anpassen l?sst und wie hybride Lehr- und Lernlandschaften unterstützt werden k?nnen. Dabei reicht der Fokus von den ?ffentlichen R?umen über die Zeichens?le bis hin zu Werkst?tten, Büros und Labors. Untersucht werden soll das Potential einer sich rasch ver?ndernden Arbeitskultur, um ein modernes Raumangebot einer Hochschule von morgen zu entwerfen. Ziel ist unter anderem die Interaktion und Kollaboration zu verbessern.

Entwurf als Teil der Forschung
Das ?Living Lab HIL? ist in dieser Gr?ssenordnung ein Novum an der ETH Zürich, mit dem die Hochschule Massst?be setzt in der Verschr?nkung von Forschung und Baupraxis. Der übliche Planungsprozess wird für das lehr- und forschungsbasierte Bauprojekt angepasst. Die Entwurfsplanung wird intern als Teil der Forschung durchgeführt, wodurch die Erkenntnisse direkt in die Planung einfliessen k?nnen.
Letztes Jahr hat die Schulleitung den Start des Projekts beschlossen. 2025 findet die Aufbauphase statt, w?hrend der das ?Living Lab HIL? aufgegleist und die Lehr- und Forschungsthemen definiert werden. Von 2026 bis 2029 werden parallel zur Planung Lehr- und Forschungsprojekte durchgeführt, virtuell oder physisch am HIL demonstriert und das Up-Scaling ausgew?hlter Themen mit Wirtschaftspartnern vorbereitet. Die Erweiterung wird voraussichtlich ab 2030 realisiert, bis ca. 2035 wird der Bestand in Etappen saniert und umgebaut. Nach Abschluss der Bauarbeiten soll der Standort ONA in Zürich Oerlikon aufgel?st und das D-ARCH im HIL zusammengeführt werden.
Die ETH Zürich wird zu den einzelnen Etappen laufend ausführlich informieren. Ihre Immobilienabteilung stellt auf einer Website für Bauprojekte das allgemeine Bauvorhaben vor. Eine Projektwebsite wird den Terminplan ab 2026 genauer aufzeigen und die Input-Projekte aus Lehre und Forschung vorstellen. Das Ziel ist, das Projekt m?glichst pr?zise auf die Bedürfnisse der mehr als 3000 Personen zuzuschneiden, die in dem Geb?ude forschen, lehren, lernen und arbeiten.